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fluke_801br

Restauration eines Differentialvoltmeter

Kurze Beschreibung

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Dieses Gerät lief mir Anfang 2016 für sehr wenig Geld zu. Es handelt sich um ein mit Halbleitern und Röhren bestücktes DC-Voltmeter, das sowohl als VTVM als auch als Differentialvoltmeter zu verwenden ist. Ich schätze es stammt aus den 60er Jahren, es gibt ein Army-Handbuch davon im Internet https://archive.org/details/FLUKE_801_Army. Zu meiner Überraschung ist die interne Referenz nicht eine Z-Diode, sondern ein Weston-Normalelement, eine spezielle Batterie (die ich schon immer mal haben wollte. =))

Obwohl als “Dead on arrival” erwartet steckt erfreulich viel Leben in dem Gerät.

Bilder

Frontansicht

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Links ist das große Anzeigeinstrument mit 0 in Mittelstellung, rechts oben sind die Dekadenschalter zur einstellen der Vergleichsspannung für den DiffVM-Betrieb. der untere Teil wird von diversen Betriebsarten- und Range-Schaltern dominiert.

Übersicht innen

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Trafoanschluss

Diese Leiterplatte dient dem Anschluß des Transformator. Auf der Gehäuserückseite des Geräts gibt es Schildchen, die den Anschluß an 230V und 115V Netze beschreiben, genauergesagt wie die Primärwindungen dafür parallel oder in Serie geschaltet werden.

linke Platine

Enthält einen Glimmstabi, einen Zerhacker und eine abgeschirmte Röhre. ASCII������IICSA

rechte Platine

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Widerstandsdekaden

Die Widerstandsdekaden, welche durch die Dekadenschalter auf der Frontseite die interne Vergleichspannung gewinnen:

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"Eingangsprüfung"

Zuerst wurde das Gerät mal äußerlich unter die Lupe genommen. Drinnen rollte irgend etwas herum, Gehäuse und Kabel sind nicht beschädigt. Aufgeschraubt, das Relais im Röhrenformat von der linken Platine ist aus seinem Sockel gefallen, ansonsten zufriedenstellende Innenansicht und auch der VDE-Test verspricht, das man das Gerät sicher betreiben kann. Die großen Elkos haben keine Kurzschlüsse.

Wasserlassende Elefanten

Gestartet wurde zur Sicherheit sanft und sorgfältig, d.h. mit dem Stelltrenntrafo wurde ganz langsam die Spannung erhöht. Zunächst hörte man den Trafo brummen, dann begann das Relay zu schnarren, der Zeiger bewegte sich… viele gute Zeichen! :)

Bedienung?

Es liegt zwar keine Anleitung vor, aber im Prinzip kann man auch schnell ausknobeln wie es funktioniert:

Messung als Analog-DVM:

Modeschalter “NULL” auf VTVM (vacuum tube voltmeter), Range auf den zu erwartenden Messbereich. Polaritätsschalter auf richtige Stellung und messen.

Messung mit Differential-Methode:

Mit VTVM ungefähre Spannung messen und geschätzten Wert mit den Dekadenschaltern einstellen. Modeschalter auf 10. Die Nadel zuckt und sollte zumindest nicht dauerhaft am Endanschlag hängen, dann hat man schon was richtig gemacht. Mit den vorderen Dekaden des Spannungseinstellung gefühlvoll die Nadel in die Nähe der 0 bringen. Wenn der Ausschlag schön klein ist, Modeschalter auf 1. Mit den niederwertigeren Drehschaltern etwas feiner abgleichen um Nadel wieder in die Nähe der 0 zu bringen. Null-Schalter auf nächstkleineren Bereich und Abgleich mit den jeweils kleineren Dekaden perfektionieren. Am Ende sollte im “NULL” Bereich .01 die Nadel möglichst auf 0 stehen.

Abgleich: Tastenden Schalter unter Instrument auf “CALIBRATE” stellen. Nun ist es möglich mit dem Einsteller rechts davon die Nadel auf Null zu bringen. Was es bewirkt - keine Ahnung :) Interessant ist die Realisierung eines mechanischen Dead-Band durch zwei gestapelte Potis. Hiermit wird das interne Weston-Normal mithilfe von Referenzspannungsteilern gegen die vom Voltmeter verwendete Referenzspannung verglichen.

Reparaturen

Soweit benimmt sich das gute Stück erwartungsgemäß. Das ist natürlich erfreulich wenn man davon ausging ausgiebig reparieren zu müssen. Jedoch gibt es derzeit folgende erkannten Probleme:

Dekadenschalter

Problem

4. Dekade: Das Ziffernblatt ist wohl durch langes stehen verformt, es schmiegte sich an seine Nachbarn an und schleift nun bei bestimmten Werten.

Gegenmaßnahmen

Schleifende 4. Dekade: Vaseline zur Verringerung der Reibung bringt kaum etwas, auch vorsichtiges Erwärmen half nichts. Ich werde es wohl “mutiger” erwärmen müssen, chemisch halte ich für schwierig, im schlimmsten Fall kann man vielleicht was im http://wiki.schaffenburg.org Space 3D-Drucken.

Abgleich

Problem

500V Referenz zu niedrig (beginnend bei ca. 500V stabilisiert es sich nach einigen Minuten Drift bei ca. 495V) Im Calibrate-Modus nicht zu nullen.

Gegenmaßnahmen

Abgleich (Work in progress)

Netzkabel

Problem

Schutzleiterwiderstand schwankt bei Bewegung des Kabels, Schukostecker beschädigt, Kabelmantel war optisch OK aber die Aderisolierung brüchig.

Gegenmaßnahmen

Austausch durch neueres Kabel. Dabei wurden innen die originalen Anschluß-Stützpunkte beibehalten und auch die originale Kabeldurchführung verwendet.

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fluke_801br.txt · Last modified: 2017/02/02 20:15 by hendi